Petition

Übergabe Petition Hamburger Rathaus an den 2. Bürgerschaftspräsidenten der Hamburger Bürgerschaft Herrn Dr.Dietrich WersichPetition

Erhaltung des
Hamburger Friedhofs Ohlsdorf
als vollständige Parkfläche der  Totenruhe           

Hamburg, den 19. September 2015

Sehr geehrter Bürger der Freien und Hansestadt Hamburg,

die Friedhofsverwaltung Ohlsdorf und somit die Freie und Hansestadt Hamburg haben im einem Artikel im Hamburger Abendblatt angekündigt ( Wochenendausgabe vom 25./26. Juli 2015), dass sie in den kommenden vier Jahren massive Umgestaltungen  auf dem Ohlsdorfer Friedhof vornehmen werden.
Folgende Gedanken kursieren:  Mausoleen sollen an Bürogemeinschaften vermietet werden, freigewordene Grabflächen sollen für Kindergärten oder Ähnliches genutzt werden.
Es haben sich bei mir sehr viele Hamburger gemeldet und ihr Unbehagen geäußert.
Der Hamburger ist traditionsbewusst und werteorientiert und geht  mit dem Vorhaben nicht konform.
Wir Hamburger Bürger nehmen unser  Recht auf Bürgerbeteiligung wahr und bereiten daher eine Petition vor, in der wir unser Unbehagen und unseren Protest zum  Ausdruck bringen.
Der Widmungszweck des Friedhofs Ohlsdorf ist es, einen Gedenk- und Ruheort  zu schaffen .
Anderweitige Nutzungen schließen sich somit aus, es sei denn es findet eine Entwidmung statt.
Analog des Totengedenkens auf den jüdischen Friedhofsanlagen halten wir es für geboten, auch unseren Toten weit über die gesetzlich vorgeschriebenen 25 Jahre hinaus einen ungestörten Raum zu belassen und somit dem Friedhof seine Bestimmung  zu erhalten.
Alle angedachten Nutzungen, wie Umgestaltung der Mausoleen als Bürogemeinschaften, Kindergärten oder Kulturstätten sind unzulässig im Sinne des obengenannten Widmungszwecks. Wir müssen dafür Sorge tragen, dass die bestehenden Familien- und Gemeinschaftsgräber auch weiterhin für die Hamburger zur Verfügung zu stellen.
Eine jahrhundertalte Gedenkkultur ist in diesen Grabsteinen verankert. Da das Denkmalschutzamt vermutlich überfordert ist, die schutzwürdigen Grabmale zu kennzeichnen und vor der Zerstörung zu bewahren, sollten wir ein generelles Einebnungsverbot bei auslaufenden Grabanlagen zu erreichen suchen.
Der Friedhof Ohlsdorf, ein Gedenk- und Ruheort, Naturreservoir und größter Parkfriedhof der Welt, soll mit all seinen Facetten erhalten bleiben, so wie er ist.
Friedhof muss Friedhof bleiben.

Wir setzen ein Stoppschild  gegen die Urbanisierung und Gentrifizierung  des Friedhofs Ohlsdorf und sagen Nein zu Ohlsdorf 2050!

Ihr Frater Rafael

 

Update zur Nachhaltigkeitsstrategie 2050:

Der Friedhof wird nach und nach als Parkfläche umgewandelt, auch von mir angefragte Bestattungsflächen werden nicht mehr als solche verpachtet. Es sind nur noch sog. „Inseln der Totenruhe“ vorhanden.

Mittlerweile gibt es auf der halben Fläche der Cordesallee eine Autoschranke, somit besteht keine Durchfahrt mehr vom Haupteingang nach Bramfeld/ Maisredder.